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Zahlen zu Blackboard, Moodle und oncampus

So eine Umstellung kann einen schon zur Verzweiflung bringen, wenn die Software nicht das tut, was sie soll. Vor 2 Tagen haben wir gemerkt, dass das neue automatisierte Ablagesystem nicht die Performance hat, die wir brauchen. Der Grund liegt in der Struktur unseres Contents und in der Größe unserer Files. oncampus gilt nach einer EU-Studie als Mega Content Provider. Ich liebe diesen Ausdruck:-) Das bedeutet, wir haben extrem mehr Content, viel mehr Kurse und eine Megazahl an Kursbuchungen und dadurch auch ganz andere Workflows als “normale” Universitäten. Das ist besonders wichtig, wenn andere über ihre Moodle Installation sprechen und behaupten es läuft alles einwandfrei, keine Performance- oder Speicherprobleme bekannt. Wir können den Lernraum nicht auf einem PC installieren und dann in 100 Kurse PDFs, Wordfiles und ein paar Videos spielen, das ist hier komplexer.

Das oncampus Kursangebot umfasst ca. 160 Kurse. Jeder dieser Kurse hat ungefähr 10 Lerneinheiten und jede Lerneinheit (Learning Object kurz LO) hat ca 30 Seiten, was einem Lernaufwand von 5 cps = 150 Stunden entspricht. Jede zweite Seite hat sogenannte Rich Media Elemente, z.B. Grafiken, Animationen, Roll-Over und Drag-and-Drop-Elemente oder Videos. Alles zusammen sind das ungefähr 40.000 Seiten mit 15.000 Illustrationen sowie 8.000 Multimediaobjekte. Das ergibt dann ca. 150 GB Content. Da wir ein Verbund von Hochschulen sind und jeden Kurs für jeden Standort anlegen müssen (z.B. 6mal Mathe 1), bedeutet das, wir müssen nicht 160 Kurse erschaffen sondern ca 450. Den Content wollen wir aber nicht 450mal hochladen, also muss dieser zentral abgelegt werden und jeder Kurs hat einen Link auf den Content. Damit aber jeder auf diesen zentralen Content zugreifen kann, brauchen wir eine sichere Autentifizierung und Autorisierung, da er nicht in Moodle liegt. Das ist einer der Hauptunterschiede unserer Infrastruktur, zu der anderer Institute.

Im alten Blackbaord System liegen übrigens momentan knapp 2000 Kurse und wir haben fast 4000 User dort drin. Da sind natürlich viele Leichen dabei, ist auch verständlich immerhin läuft das System schon einige Jahre mit der Datenbank. Im Zuge der Umstellung versuchen wir natürlich die Kurse mal neu aufzunehmen und zu erfassen. Datenbanken sind dabei immer nur so aktuell, wie sie von den Mitarbeitern auch gepflegt werden. Nächste Woche sollen dann alle Kurse angelegt werden. Ich hoffe es gibt dann nicht so viele Probleme wie letzte Woche.

2 Kommentare

  1. Jan-Hendrik Pagel

    1.) Ist der Umfang bei “www.learndirect.co.uk” nicht viel größer? Oder hab ich da was falsch verstanden?
    2.) >>… das ist hier komplexer.
    Wie viele Produktivekräfte arbeiten eigentlich an der Umsetzung nach Moodle?
    3.) Gibt es eigentlich eine Basis-Variante von Moodle, die man sich schon ansehen kann, z.B. ohne Kurse (bzw. mit den G-Kursen?).
    4.) und gutes Gelingen, an an das “Umstellungsteam”.

    Gruß Jan-Hendrik Pagel

  2. Anonymous

    Hallo Jan-Hendrik Pagel

    Na mal ganz kurz paar schnelle Antworten:

    zu 1
    learndirect hat ein sehr grosses Angebot, was sich aber meist auf schulische Weiterbildung bezieht und nicht akademisch. Bei der Evaluation der Mega Content Provider ging es um akademische (Bachelor/Master) Programme.

    zu 2
    Wie viele ist nicht einfach zu sagen.
    2-5 Leute haben Sakai/Moodle evaluiert.
    2 haben die neue Hardware definiert (VMware, BackUp, Redundanz, etc.)
    1 hat den Antrag für die neue Hardware beim Ministerium geschrieben (komplex!)
    1 Konzept und Leitung der Umstellung
    1 hat FreeBSD und Moodle installiert
    1 hat oncampus-portal an Moodle angeschlossen und Moodle customized
    2 haben Schulungen (in Lübeck und Berlin) gehalten
    2 haben alle Kurse angeschaut und auf Moodle Fähigkeit geprüft
    3 kopieren alle Kurse ins neue Ablagesystem
    1 schreibt das Blog
    2 testen das System

    Natürlich sind da viele doppelt und dreifach aufgeführt aber insgesamt arbeiten jetzt in der Hochphase ständig 4-7 Leute dran.

    zu 3
    Nein, dafür haben wir keine Zeit. Wir denken alle, das es völlig ausreicht, wenn Sie am 15.September Zugang kriegen. Im ersten Semester war es ja auch nicht anders und dort hatten Sie noch gar keine Lernraumerfahrung. Ich sehe es ein bisschen wie Weihnachten, Vorfreude ist die schönste Freude. Allerdings sollten die Erwartungen nicht so hoch sein. Moodle hat auch ne Menge Kanten. Ein perfektes LMS gibt es nicht.

    zu 4
    DANKE

    Gruss Andreas Wittke

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