Was mich seit längerem beschäftigt, ist das Design bzw. Layout, aber auch die Usability und die User Experience vom E-Learning. Diese Aspekte werden oft stark unterschätzt und ich höre meist Didaktik, wäre das wichtigste (obwohl man auch sagen kann, die Didaktik beschreibt das Design).
Gerade im Open Source und auch bei Open Educational Resources ist es sehr oft der Fall, dass gerade hier auf das äußere nicht geachtet wird. Wenn ich mir eine nackte Moodle oder Media-Wiki Installation anschaue, sehe ich weder ein modernes Design noch gute Usability. Dabei wäre hier mit kleinem Aufwand, ein sehr großer Erfolg sichtbar und beim Anwender auch spürbar. Ich sage immer dazu: „Das Auge lernt mit“. Ich will damit sagen, der erste Eindruck eines E-Learning Kurses ist immer das Design und hier holt man meist die Akzeptanz beim Nutzer. Die Didaktik erkennen die meisten erst sehr viel später und die Usability spüren, die meisten hoffentlich gar nicht:-)
Warum schreibe ich das?
Bei meinen letzten LOOP-Präsentationen wurde sehr oft das klare Design und die Strukturen von LOOP gelobt. Jeder hat bemerkt, dass ist eine professionelle Lösung. Was die meisten jedoch nicht erkennen und was ich nicht groß erwähne ist, dahinter befindet sich ein ganz normales MediaWiki. Allerdings sieht ein Mediawiki in der Grundinstallation bescheiden aus und ich wunder mich dann oft, warum da niemand mitarbeiten will (vor allem wundere ich mich über Wikimedia, die immer noch so eine schlechte Grundinstallation haben, es gibt inzwischen viele gute Design-Anpassungen. Vielleicht will aber Wikimedia auch hier den Anwender auffordern, nicht das schlechte Design zu nutzen:-)
Zum zweiten ist mir das Kurs-Design bei uns aufgefallen, als ich ein paar mal in fremde Moodle-Kurse geschaut habe. Hier waren die Teilbereiche, z.B. das Wochenformat mit Grafiken voneinander getrennt. Das hat zuerst kein Nutzen, aber das Auge findet die Aufteilung schick und übersichtlich (Das Auge lernt mit), Früher wollten wir immer das vertikale Scrolling vermeiden, da der Leser alles auf einem Blick haben wollte. Heutzutage ist diese Ansicht nicht mehr so zu halten, denn zum einen wissen alle Anwender inzwischen, dass man scrollen kann und zum anderen sind sie es auch gewohnt Inhalte zu „wischen“. Der Anspruch alles auf einer Bildschirmseite darzustellen, gibt es nicht mehr. Daher können wir also auch Moodle-Kurse entsprechend länger darstellen und Schmuckgrafiken einbauen.
Als letztes sind mir die MOOC-Plattformen von Coursera und iversity aufgefallen. Hier sind sehr schlichte große Grafikelemente mit klaren Strukturen verwendet worden. Die Plattformen wurden in der Funktion minimalisiert (das hat aber auch andere Gründe) und die Funktion wurde dem Design „geopfert“. Der Anwender findet sich sehr schnell zu recht und ist von den klaren Strukturen angetan.
Zum Schluss will ich eigentlich nur anmerken, Design ist wichtiger als man denkt.
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