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Lehrer sein ist ein hartes Los

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich das jammern der Lehrer nicht mehr ertragen kann. Ich hab da bestimmt auch eingefahrene Vorurteile, leider sind da aber auch viele später bestätigt worden. Das es Lehrer nicht leicht haben, kann ich nachvollziehen, aber was die Angela Furtkamp im Spiegel berichtet, hat mich doch sehr bewegt. Ist das die neue Bildungsoffensive von unserer Regierung? Ach sorry, Bildung ist ja Landessache.

Ich bin trotzdem absolut enttäuscht, was die Regierung, egal ob Land oder Bund, mit der Bildungspolitik bewirkt. Ich sage da nur Studiengebühren, Elite-Universitäten und Weiterbildungsprogramme.

3 Kommentare

  1. Annabell.Lorenz@univie.ac.at

    Wahnsinn! Ich habe Kinder diesen Alters (12-19) auch als Aushilfslehrerin, aber an etwas gehobenen Pariser Gymnasien (lycées) erlebt, und selbst das war nicht einfach. Auch die Kinder, die ich erlebte, waren teilweise „abgeschoben“, und bedürftig nach Ansprache, Zuwendung, Feedback – nicht zuletzt auch der kleine Herr Sarkozy. Ich gehe mal davon aus, dass man als Lehrer noch viel mehr mit Lehrenden in „Beziehung“ tritt, wenn sie vernachlässigt (ausgehungert?) sind. Und dass Lernprozesse nicht nur an kognitive Erkenntnisse, sondern auch an Erfahrungen (die viel mit äußerer und innerer BEWEGUNG zu tun haben) gebunden sind, ist ja nichts Neues. Das ist ja auch die große Kritik am e- respektive distance learning.
    Lehrer werden immer mehr zu Sozialarbeitern.
    „Sozialarbeit mache ich täglich!“ sagt mir eine Freundin, selbst Grundschullehrerin, die teilweise auch noch die Eltern psychologisch mitbetreut. Verlagert sich ‚Beziehungarbeit‘ also auf ein paar wenige zufällig institutionell vorhandene Strukturen?

  2. Leonhard Pos

    Ich bin schockiert, sprachlos! Erleben wir nun, dass sich unsere Gesellschaft ver-amerikanisiert? Oder kehren wir langsam zu den Zuständen zu Beginn der industriellen Revolution in Deutschland zurück? Oder gibt es vielleicht doch noch einen winzigkleinen Funken Hoffnung? Vielleicht (re-)agieren die Politiker, um dieses Problem in Angriff zu nehmen, oder brauchen wir neue, evtl. länderübergreifende Bürgerbewegungen, sozusagen eine „Bildungstafel“? Oder lassen wir einfach die Kräfte des Marktes die Sache regeln, ein Jeder für sich (und seine Familie), und von den Krümeln fördert man dann einige ausgewählte „Unterschichtler“, die man dann stolz als Beispiel für „Jeder-kann-es-schaffen“ präsentiert?
    Da stellen sich mir dutzende Fragen, einige mögliche Antworten, aber es ist keine dabei, die mich so richtig befriedigt.

    „Die perfekte Welt wird es nicht geben“, höre ich immer wieder. Andererseits: muss es uns denn unbedingt SO schlecht gehen?

  3. langheld

    Klassentür auf, Eltern rein, hier eine Problemklasse mit „zusätzlicher Förderung“ durch Aushilfslehrer, schnell wieder raus, Klassentür zu.
    Man kann es den Eltern nicht verargen, wenn sie alle möglichen Tricks finden (Wohnungs-Scheinanmeldungen usf.), eine Schule ihrer Wahl zu finden. Sie stimmen sozusagen mit den Füssen ab, auch wenn der Weg recht weit ist. Das kommt darauf hinaus, dass seitens der Behörden eine zusätzliche Polarisierung durch Vernachlässigung gerade derjenigen Schulen geschaffen wird, die eine Unterstützung (durch ausgebildetes Personal inklusive Sozialarbeiter) besonders nötig haben! Was mag im Hinterkopf der Strategen auf lange Sicht gesehen die Absicht sein? Vielleicht ein späteres Outsourcing der etablierten Schulen an private Unternehmen für die besser Privilegierten, weil das ja kostet und der Rest, inklusive Migrantenkinder, erhalten dann eine billige Grundversorgung durch vorwiegend Aushilfskräfte? Geiz ist geil und das wäre für die Länder besonders geil! Aber müssen wir nach den Heuschrecken nun auch noch das amerikanische Schulsystem importieren?

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