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Sollen Smartphones im Schulunterricht eingesetzt werden?

Ich unterrichte mal wieder Medienkompetenz und diesmal hab ich Abiturienten aus ganz Schleswig-Holstein in meinem Kurs. Gestern haben wir darüber diskutiert, ob Smartphones im Unterricht eingesetzt werden sollte. Schüler nutzen heute diese technischen Universalgeräte für alles mögliche und sind darin viel besser als die Lehrer. So wird quasi alles gegoogelt oder sofort in der Wikipedia nachgeschaut, da gruselt es mich als Lehrer Dozent (bitte nennt mich nie Lehrer oder Pädagogen). Aber welchen Wert hat ein Wissen heute, wenn ich es mir in 10 Minuten ergoogeln kann? Sollte man das in einer Klausur abfragen? Die Frage hat mich beschäftigt, denn man kann es weiter ausbauen. Leute wollen kein Navigerät benutzen, damit sie das Karten lesen nicht verlernen bzw. sie wollen nicht alles im Netz nachschlagen, man brauche ja schliesslich Allgemeinbildung. Meine Antwort darauf ist fast immer die gleiche.

Wer kann heute noch mit der Hand Feuer machen? Wir alle nutzen dafür ein Feuerzeug.

Das nennt man technischen Fortschritt und der ist nicht aufzuhalten. Also Leute lasst Smartphones im Unterricht zu, und die, die es sich nicht leisten können, sollen doch bitte in der „Unterschicht“ bleiben. Ganz so einfach ist die Antwort natürlich nicht, doch wer kennt nicht das Problem im Kaufhaus, wenn man von jemanden beraten wird, der die Antworten aus der Gebrauchsanweisung vorliest.

Kann man mein Wissen durch zwei Stunden googeln ersetzen?

Was unterscheidet Experten vom Allgemeinwissen, wenn jeder auf alles immer zugreifen kann?

Das sind ganz spannende Fragen und zum Glück hab ich gestern Nacht Gunter Dueck entdeckt, der einen endgeilen tollen Vortrag dazu auf der re:publica11 gehalten hat. Wer keine Zeit hat, brauch erst ab Minute 23 schauen.

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