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Was hat das Google Car mit MOOCs zu tun?

Ganz einfach, beide sind kompromisslos und gehen “radikal” neue Wege. Die Washington Post hat ein paar Previews vom Protypen veröffentlicht und zeigt, wie man Autos heute interpretieren kann. Was Google mit dem weglassen von Steuer, Tacho und Pedalen gewinnt, kann man nur erahnen. Google versteht das Auto nicht mehr als Bewegungs und Transportmittel, sondern als Arbeits- und Kommunikationspunkt. Alle anderen Hersteller arbeiten an Kompromisslösungen wie der Hybridtechnologie mit zwei Motoren. Dadurch gewinnen sie jedoch nichts neues, sondern es geschieht sogar das Gegenteil, denn der Wagen ist schwerer, komplexer und fehleranfälliger.

Prototyp Google Car (Quelle Google Blog http://googleblog.blogspot.dk/2014/05/just-press-go-designing-self-driving.html )

Ähnliches gilt für MOOCs und dem Blended Learning (behaupte ich mal überheblich?). MOOCs haben den Ballast des Papiers, der Präsenz und des Klassenraums abgeworfen und könne sich völlig neu entfalten. Kursdauer und auch Abbrecherquoten spielen kaum eine Rolle, sie sind Kennzahlen aus der Lehre 1.0 und werden immer mehr in Frage gestellt. Warum muss eine Vorlesung heute immer noch 90 Minuten dauern und ein Semester 14 Wochen lang sein? Zertifikate werden durch Badges ersetzt und das Diplom durch Portfolios. MOOCs können definitiv auf Hörsaal und Präsenz verzichten und daher wird schlussendlich auch die Universität als Anbieter in Frage gestellt werden, denn was bleibt am Ende noch übrig?

Umso mehr MOOCs wir in Lübeck machen, umso merke ich, wie radikal neu MOOCs sind und was für Möglichkeiten dadurch entstehen. Das bezieht sich jedoch nicht nur auf die MOOCs, viel bedeutender ist die allgemeine Digitalisierung der Lehre. Das digitale System wird jedoch erst richtig gut, wenn man auf Kompromisslösungen (Blended Learning) verzichtet. Die letzten 10 Jahre galt Blended Learning als Erfolgsmodell, doch genau wie die Hybridautos, vereint es eher die Nachteile beider Welten. Man benötigt immer noch Dienstreisen und feste Zeiten und starre Offline-Inhalte und hat daher doppelte Kosten. Leider ist die Gesellschaft meist noch nicht soweit, doch man kann erahnen (siehe Google Auto und das mobile Büro), wie wir umdenken sollten und müssten.

2 Kommentare

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