Menü Schließen

Was wäre wenn das Papierbuch nach dem E-Book gekommen wäre

Mir kam am Wochenende einmal der Gedanke, man könnte doch einmal die E-Book und Papierbuch Diskussion andersrum betrachten. Also was wäre, wenn jeder von uns schon immer einen E-Book Reader hätte und ich hätte auf einmal eine sensationelle Idee und erfinde das Papierbuch. Wie müsste ich denn jetzt argumentieren, damit alle die E-Books wegschmeissen und das wunderbare Papierbuch nutzen würden.

Ich nenne mal die beiden Personen Digital und Analog und lass sie diskutieren.

A: Schau mal Digital, ich hab hier eine richtig geniale neue Sache. Das ist ein E-Book was ohne Strom funktioniert, quasi ein Book.

D: Nicht schlecht die Idee, aber so oft brauch ich mit meinem Reader auch nicht Strom. Das stört mich eigentlich nicht wirklich. Hat dieses Book, noch mehr Vorteile?

A: Ja man muss sich das Konzept richtig anschauen. Das Buch kann runterfallen und geht nicht kaputt.

D: In meiner Hülle geht mein E-Book auch nicht kaputt. Zeig mal her. Das ist Buch ist ja ziemlich schwer.

A: Das liegt nur daran, weil du jetzt ein Buch mit vielen Seiten genommen hast. Es gibt auch dünne Books mit wenig Seiten und schau mal, man kann die Seiten auch größer machen und Farbfotos reinmachen. So könnte man z.B. Bildbände oder einen ganzen Atlas drucken mit Landkarten usw.

D: Das stimmt, aber wer soll das Ding schleppen? Das passt doch in keine Tasche. Das mit der Farbe ist natürlich gut, aber in meinem Tablet hab ich einen ganzen Globus und kann da reinzoomen. Wie kann ich denn mit dem Book zoomen?

A: Damit zoomt man nicht, sondern man macht für jedes Land eine einzelne Karte.

D: Dann hat das Buch aber über 200 Seiten alleine für alle Staaten und da sind die Bundesländer oder Städte noch gar nicht drin. Das wird doch viel zu schwer. Damit läuft doch keiner rum.

A: Nein soll man auch nicht. Man lagert die großen Books dann um sie bei Bedarf zu holen.

D: Lagern?

A: Ja überleg doch mal. Man könnte Lagerhallen bauen, wo man all die Books hinstellt. So könnte man dort auch andere Leute treffen, die dann auch Books nutzen. Das wäre quasi eine Book-Community. Man liest dann gemeinsam und kann das Book diskutieren. Ideal für Schulen oder Unis, man kann so Plätze zum ungestörten lesen, lernen und arbeiten schaffen.

D: Alle lesen gleichzeitig ein Book?

A: Nein jeder hat sein eigenes Book. Das kann man dann lesen und dann auch so schnell, wie du willst.

D: Dann brauchst du aber mehr als ein Book von jedem Inhalt. das muss ein ganz schön großes Lager sein.

A: Das ist ganz einfach. Man kann die Books sehr gut stapeln und stellt sie dann in spezielle Boxen. Ich nenn die Regale und schau mal, man kann anhand des Rückens dann auch sofort sehen, welches Book im Regal steht.

D: Wie du suchst die Books im ganzen Lager? Woher weisst du denn wo welches ist?

A: Ich hab mir ein super Ablagesystem ausgedacht, das kannst du dann mit dem Tablet bedienen.

D: Dann krieg ich eine Nummer von einem Regal in einem Raum?

A: Genau

D: Und wenn einer anderer das Book hat?

A: Dann ist es weg.

D: Wie weg? Man hat immer nur ein Book? Kann ich das nicht kopieren?

A: Nein, ein Book kann immer nur einer haben. Kopien kann nur der Hersteller erstellen und nicht du. Da hat der Verlag auch eine viel bessere Übersicht aller Kopien.

D: Hmmm, wie willst du das denn im Urlaub machen? Wer will schon zwei oder drei davon gleichzeitig mitschleppen. Damit bleibt ja kein Platz mehr für Klamotten im Koffer.

A: Na du planst vorher und nimmst alle nötigen Books  mit und liest sie dann im Urlaub.

D: Woher soll ich denn wissen, wie viele Books ich im Urlaub lese und dann auch welche?

A: Planung ist das halbe Leben. Außerdem kannst du doch im Urlaub in Fachgeschäften Books nachkaufen. Da hast du dann auch Experten, die dich beraten. Jetzt musst du doch online Kommentaren vertrauen.

D: Gibt es denn im Ausland überall auch deutsche Books?

A: Nur wenn die Nachfrage groß genug ist und die Lager auch.

D: Das müssen echt große Lager werden.

A: Dafür können sie doch nicht kaputt gehen.

RITSCH

D: Anscheinend gehen die doch kaputt.

A: Du hast ne Seite rausgerissen, das zählt nicht.

D: Jetzt ist das Buch kaputt.

A: Nein es fehlt nur eine Seite.

D: Hmmmm wenn jetzt die Seite fehlt, woher weiss ich denn beim Kauf das alle Seiten drin sind.

A: Na die werden doch alle gedruckt und sind vollständig. Bei einem Puzzle verlässt du dich doch auch darauf.

D: Ja aber ein Puzzle ist eingeschweisst, dein Book nicht. Da kann immer eine Seite fehlen.

A: Dann schweissen wir die Books vor dem Verkauf halt ein.

D: Und wie kann ich das dann probelesen?

A: Hier schau mal, hinten auf dem Rücken gibt es eine Zusammenfassung.

D: Eine halbe Seite für ein Buch was 500 Seiten hat?

A: Na ja OK, aber das ist von einem Experten geschrieben.

D: Die Schrift ist aber klein.

A: Das kommt auf den Druck an. Das kann der Drucker flexibel gestalten.

D: Aber nur vor der Herstellung oder gibt es verschiedene Versionen eines Books mit unterschiedlichen Schriftgrößen und Schriftarten?

A: Ja das wäre ne super Idee, schreib ich mir gleich mal auf.

D: Und wie merkt sich das Book, bis wohin ich gelesen habe?

A: Das ist ein richtiges Feature. Schau mal, entweder kannst du da oben die Ecke umknicken…

D: Du machst das Book kaputt?

A: Nein das Papier ist total widerstandsfähig, das kannst du hundertmal auf jeder Seite machen. Oder du legst dir etwas ins Book hinein, z.B. eine kleine Karte. dann weisst du immer wo du warst.

D: Und wenn ich das vergesse, weiss das Book es selbst nicht?

A: Dafür kannst du aber, und jetzt kommt es. Du kannst nämlich auf jeder Seite supereinfach Notizen reinschreiben.

D: Zeig mal

A: Hier mit diesem Stift. Den brauchst du dazu.

D: Ist der Stift beim Book nicht dabei?

A: Nein, aber das könnte man machen.

D: OK dann zeig mal diese Annotationen.

A: Also hier schau, jetzt streiche ich ein Wort an und kann hier am Rand noch Notizen machen.

D: Das ist wirklich einfach. Änder mal den Text.

A: Das geht nicht. Ich hab einen Kugelschreiber genommen. Ändern geht nur mit einem Bleistift.

D: Hmmmm

A: Hier ich zeig es Dir….und hier mit dem Radierer kann ich jetzt den Text löschen.

D: Sieht komisch aus.

A: Moser nicht rum, schau doch mal wie schnell das geht.

D: Das Papier ist ganz schmutzig und dünn. Wie oft kannst du das ändern?

A: Na ja mehr als fünf mal an einer Stelle würde ich das nicht machen.

D: Also OK, du hast ein Book, was angeblich nicht kaputt geht und man kann manchmal Anmerkungen reinschreiben und zum lagern brauch ich eine Halle und dieses Regal, richtig?

A: Ja aber das Regal ist superschick und jeder deiner Freunde kann dann sehen, was du schon alles gekauft hast.

D: Dazu müssen die aber in meine Lagerhalle kommen und bei Facebook und Amazon sehen die das sofort, sogar an welcher Stelle ich gerade bin.

A: Du kannst das doch in deinem Wohnzimmer lagern, quasi als Stil-Möbel.

D: Wo soll denn das stehen? Da hängt entweder ein Bild oder der Fernseher und meine Vitrine braucht auch Platz. Und wenn ich tausend Books hab? Dann ist ja gar keine Wand frei und die Fenster sind dann auch zu. Leuchten Books überhaupt im dunkeln?

A: Nein die brauchen doch kein Strom.

D: Und wie soll ich im  Bett lesen?

A: Dazu kaufst du dir ne Leselampe:-)

D: Und wenn ich keine Steckdose am Bett haben will?

A: Jeder hat ne Steckdose am Bett, sei mal etwas flexibel.

D: OK, ich kauf also ein oder zwei oder 8 Regale plus ne Lagerhalle und dann noch eine Leselampe um das Book überhaupt bedienen zu können, plus diesen beiden Stiften, die dann auch rumliegen.

A: …. pfffff

D: Und wie kann ich in dem Book suchen? Sag jetzt bitte nicht auch mit einem Ablagesystem?

A: Na ja so direkt kann man gar nicht drin suchen.

D: ???

A: Das muss man doch auch ganz selten.

D: Und was ist mit Fachbüchern, Lexika, Anleitungen, Kochbüchern? Da such ich andauernd drin.

A: Ausnahmen, das meiste sind doch Romane.

D: Apropos Lexika, wie kriegst du denn so große Bücher überhaupt gedruckt?

A: Das ist eigentlich einfach. Du druckst nur Ausschnitte, z.B. bei einem Lexika nur den Buchstaben A.

D: Und den nehme ich dann mit in den Urlaub?

A: …na ja…

D: Und wie soll ich damit dann lernen? Dann hab ich also ein Book mit Inhalt, z.B. Elektrotechnik und dazu 26 Books mit Erklärungen und das alles ist nicht durchsuchbar? Soll das alles auf meinem Schreibtisch liegen?

A: Hmmmmm

D: Ich kann mir echt nicht vorstellen, dass überhaupt jemand jemals mit einem dieser Books lernen könnte. Also ganz ehrlich Analog, überleg Dir bitte noch einmal, ob das wirklich eine gute Idee ist. Kein Mensch will Books haben. Das wird sich nie durchsetzen.

A: Vertrau mir. Millionen werden Books kaufen und eine Beziehung dazu aufbauen und den Duft und die Haptik mögen. Books werden überall stehen und verschenkt werden.

D: Ja so wird die Zukunft von morgen aussehen 🙂

 

3 Kommentare

  1. Pingback:Ergebnisse der Woche ab dem 2014-01-10 | Iron Blogger Kiel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert